Therapeutische Massage

Die therapeutische Massage ist eine manuelle Therapie, bei der verschiedene Massage-Techniken kombiniert werden, um eine Vielzahl von gesundheitlichen Problemen zu behandeln. Im Gegensatz zur klassischen Wellness-Massage werden Techniken eingesetzt, die auf die tieferen Strukturen der Muskulatur, des Bindegewebes und der Haut einwirken. Ziel der therapeutischen Massage ist es, Schmerzen zu lindern, die Bewegungsfähigkeit und damit die Gesundheit des Patienten wiederherzustellen. Sie trägt also nicht nur zum körperlichen und seelischen Wohlbefinden des Patienten bei, sondern kann auch zur Behandlung eines pathologischen Zustandes eingesetzt werden. Therapeutische Massagen werden auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten abgestimmt und sind oft Teil einer Therapie, die durch Physiotherapie und/oder andere Behandlungen ergänzt wird. Vorab findet immer eine kurze Anamnese seitens des Therapeuten statt.

Die Kraft der Berührung

Die Therapeutische Massage aktiviert den Selbstheilungs-Prozess des menschlichen Körpers durch Berührung. Berühren und berührt werden ist instinktiv. Ein verletztes Tier pflegt seine Wunden durch Lecken oder Reiben, eine Mutter tröstet ihr weinendes Kind, indem sie ihm den Kopf streichelt und den Rücken tätschelt, und ein Mensch mit Zahnschmerzen reibt und drückt die betroffene Stelle, um den Schmerz zu lindern. Der einfache Akt, die Hände auf den Körper zu legen, kann selbst eine Person zum Wohlbefinden ermutigen. Eine bahnbrechende Studie, die Harry Harlow in den 1950er Jahren an Rhesusaffen durchführte, stellte fest, dass Affen, die kurz nach der Geburt von ihren Müttern getrennt wurden, ein größeres Bedürfnis nach fühlbarem Komfort zeigten als nach Nahrung. Seitdem haben viele Studien veranschaulicht, wie Berührung und Massage Säuglingen, insbesondere Frühgeborenen, helfen kann, zu überleben, an Gewicht zuzunehmen und zu gedeihen. Es wurde auch gezeigt, dass ältere Menschen weniger Stress, Angst und Depressionen empfinden, wenn sie berühren und berührt werden.

Therapeutischer Wert

Durch die Bewegung des Bindegewebes, der Muskeln und der Haut wird die Durchblutung angeregt. Dadurch werden der Abbau und Abtransport von Stoffwechselprodukten gefördert und beschleunigt. Außerdem wird die behandelte Körperpartie besser mit Nährstoffen versorgt. Durch all diese Vorgänge kommt es zu einer Schmerzlinderung. Außerdem entspannt die Massage den Körper und dadurch können ausgelöste Schmerzen oft reduziert werden. Je nach den angewandten Techniken kann die therapeutische Massage somit:

  • Den Muskeltonus erhöhen oder verringern
  • Schmerzen und Muskelverspannungen lindern
  • Die Funktionen der Muskeln und Gelenke, der Bindegewebe, der Haut und der tieferen Organe des Körpers stimulieren
  • Das Nervensystem beruhigen
  • Die Funktion des Immunsystems fördern.
  • Die Durchblutung und den Kreislauf anregen
  • Eine bessere Beweglichkeit bewirken und das Bindegewebe und die Muskeln dabei unterstützen, stark und gesund zu werden
  • Eine positive Wirkung auf Erkrankungen wie Fibromyalgie, Arthritis, Migräne und Kopfschmerzen erzeugen.

Die Behandlung

Die Therapeutische Massage wirkt mechanisch durch Dehnungs-, Zug- und Druckreize auf Haut, Bindegewebe und Muskeln. Sie ist auf die Behandlung eines bestimmten Zustands ausgerichtet und umfasst eine Reihe von Behandlungsformen. Die verschiedenen Behandlungsformen können entweder einzeln oder in Kombination zur Behandlung verschiedener gesundheitlicher Beschwerden oder Zustände eingesetzt werden.

  • Klassisch
  • Sport
  • Schwangerschaft
  • Stressabbau
  • Fußreflexzonen
  • Lymphdrainage

Der Therapeut bestimmt den Ablauf der Massage auf der Grundlage eines einführenden Gesprächs, Tests und Palpationen, wobei er die Techniken auswählt, die die Ursachen der Muskel-Skelett-Beschwerden ansprechen, wobei er den Gesundheitszustand, die Kondition und die Präferenzen der Person berücksichtigt. Das Ziel der Therapie bestimmt, welche Massage-Techniken angewendet werden und wie sie ausgeführt werden.

Während bei der klassischen Massage mit den Händen vor allem Druck- und Zugreize auf das Gewebe ausgeübt werden, ist die manuelle Lymphdrainage eine entstauende Behandlung. Mit bestimmten Grifftechniken regt der Therapeut die Motorik der Lymphgefäße an, was den Abtransport von überschüssiger Gewebeflüssigkeit erleichtert. Die Fußreflexzonenmassage basiert auf der Theorie, dass sich der menschliche Körper im Fuß widerspiegelt. Je nachdem, wo der Fuß massiert wird, wirkt sich dies auf entsprechenden Bereichen des Körpers aus. Durch gezielten Druck auf diese Reflexpunkte können somit auch weiter entfernte Regionen oder Organe des Körpers behandelt werden.

Kontraindikationen

Die Indikationen der Massage sind zwar vielfältig, werden aber durch absolute und relative Kontraindikationen limitiert wie zum Beispiel:

  • Infektionen
  • Fieber
  • Erkrankungen des Blutkreislaufs
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Bösartige Tumorprozesse
  • Akute allergische Reaktionen
  • Frische Narben und Wunden

Unsere Gesundheit

Therapeutische Massage sorgt für ein besseres Wohlbefinden, lindert Beschwerden, baut Spannungen und Stress ab und verbessert die Leistungsfähigkeit des Körpers. Massage ist nicht nur ein Vergnügen für besondere Anlässe. Mit der wachsenden Forschungsbasis und der Anerkennung der Vorteile der Massage im Gesundheitsbereich, ist die Massage ein unschätzbarer Bestandteil unserer Gesundheitssystems.